Die Wohnungsrenovierung oder: Ein Nervenzusammenbruch kommt selten alleine (Part 1)
Sooooo, wie versprochen sind wir wieder ein bisschen aktiver und wollen natürlich auch erzählen, was uns im letzten Jahr so bewegt hat. Ein ganz großer Part hierbei war der Kauf und die Renovierung der Wohnung...
Wir haben die Wohnung ja gekauft, um einen Rückzugsort zu haben, wenn wir dann mal in der Heimat sind und entweder ins Büro müssen und/oder Freunde und Familie treffen wollen. Wir haben uns mit der Erbengemeinschaft in sofern geeinigt, dass wir die Wohnung "wie gesehen" übernehmen, was in unserem Fall inkl. Teilmöblierung und jeder Menge Gegenstände bedeutete. Anfangs sah die Wohnung also so aus:
Da wir uns das Geld für einen Räumungstrupp sparen wollten (knapp 800€), hatten wir beschlossen die Wohnung selbst zu räumen und zu renovieren. Und ab da gings dann los - ich hab mir Urlaub genommen, Micha hat alle Termine verschoben und wir haben Tag um Tag erst einmal Schränke geleert, Möbel abgebaut, Geschirr sortiert und und und. Alles wurde dann schön sortiert zum Wertstoffhof gebracht und ein paar ganz wenige Sachen verkauft.
Leer war sie also, was echt anstrengend war, weil doch mehr Sachen noch vor Ort waren, als wir damals auf dem Schirm hatten - nur renoviert war sie halt noch nicht. Und da fing das Drama an - wir haben tagelang Tapeten abgezogen, unter denen noch einmal (und manchmal auch noch einmal) Tapeten fest auf die Wand verklebt waren. Wir haben wirklich Ewigkeiten an den Wänden verbracht, von oben bis unten mit dem schmierigen Tapetenkleber voll, mit depperten Spachteln in der Hand, dem ein oder anderen Verzweiflungsbier, bis wir alle Schichten ab hatten. Das war mal wirklich ordentliche deutsche Handarbeit, die da geleistet wurde. Toll, wenn man drin wohnt, schlimm, wenn man sie weghaben will. Als wir endlich alle Tapeten ab hatten, war die Wand leider noch dicke voll mit dem eingetrockneten, uringelben Kleber, den inzwischen wirklich keiner mehr von uns sehen konnte. Nach einiger Schleif-, Zieh- und Wascharbeit ging es dann so einigermaßen ab und wir haben uns dann irgendwann mit einem "das muss jetzt reichen" zufrieden gegeben.
Nachdem die Tapeten runter waren, ging es der Holzdecke an den Kragen. Die war leider inzwischen so verzogen, dass wir sie nicht einfach weiß streichen konnten und so dunkel und schief, wie die inzwischen war, wollten wir sie auf keinen Fall behalten. Also ist auch da wieder ordentlich was runter gekommen und wir haben sie im Anschluss mit Hilfe meine Schwester noch in der Wohnung zersägt, so dass wir sie überhaupt in den Aufzug bekommen. Unter der Decke war eine weiß gestrichene Tapete, die eigentlich ganz gut aussah. "Da können wir doch einfach drüber streichen, oder?" rief ich erfreut - nur um es sehr schnell sehr zu bereuen. Im Flur ging das ja noch so einigermaßen - an ein paar sehr wenigen Stellen hatte sich etwas von der alten Farbe gelöst, aber das konnten wir noch ausbessern. Im Wohnzimmer kam beim ersten Farbrollenlauf die alte Farbe wie Schnee von der Decke gerieselt. Nachdem wir in Summe schon tage nur am werkeln waren, uns gegenseitig immer öfter arg in die Haare bekommen haben und der gesamte Urlaub nur aus Schleppen, Ziehen, Schleifen, Waschen und 8-Schichten Tapeten bestand, war es Zeit für einen mittelschweren Nervenzusammenbruch. Ich wollte einfach nicht mehr - alles musste raus und nicht mal die kleinste Erleichterung war uns gegönnt. Es gab großes Drama und dicke Tränen und nicht einmal ein Baustellenbier konnte mehr helfen. Wir haben es für den Tag dann gelassen und uns einen gemütlichen Abend gemacht - morgen war ja auch noch ein Tag. Dann ging alles recht schnell - nach dem Beschluss, alles muss runter, haben wir die Deckentapeten in Wohnzimmer und Schlafzimmer also auch noch runter gemacht und in den folgenden Tagen zusätzlich noch den Boden aus dem Schlafzimmer genommen. Der bestand aus PVC-Fliesen (hatte ich vorher noch nie gesehen) und hat sich eh schon gelöst. Nachdem er auch nicht unserem Geschmack entsprach, ist der also auch noch rausgeflogen. Das Ergebnis sah dann so aus:
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